Ministerialdirektor Helmfried Meinel besucht das Wasserkraftwerk Ryburg/Schwörstadt

Beat Karrer, Geschäftsführer, erklärt Ina Rosenthal und Helmfried Meinel (von links) das Umgehungsgewässer
Beat Karrer, Geschäftsführer, erklärt Ina Rosenthal und Helmfried Meinel (von links) das Umgehungsgewässer

Auf Einladung des Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen besuchte Ministerialdirektor Helmfried Meinel aus dem Landesumweltministerium am vergangenen Donnerstag das Wasserkraftwerk Ryburg/Schwörstadt. Sein besonderes Interesse galt dabei dem sogenannten Umgehungsgewässer, einer neu eingerichteten Möglichkeit für Fische, das Wasserkraftwerk stromaufwärts zu passieren. Meinel wurde dabei von Ina Rosenthal, Sprecherin des Kreisvorstands der Grünen, begleitet. Der Geschäftsführer des Kraftwerks, Beat Karrer, führte die kleine Gruppe persönlich durch die Anlage.

Neueste Erkenntnisse aus der Forschung sind in dieses Bauwerk geflossen, z.B. dass die Fische durch eine sogenannte Leitströmung den vergleichsweise kleinen Kanal finden können, statt auf die Mauer des Kraftwerks zu stoßen, die den Rhein auf breiter Fläche durchschneidet. Die bisher durchgeführten Fischzählungen im Umgehungsgewässer lassen darauf schließen, dass diese Maßnahme sehr erfolgreich ist. Es wurden zum einen – auch im Vergleich zu anderen Kraftwerken – sehr große absolute Fischzahlen als auch an die 30 unterschiedlichen Arten festgestellt.

ryburg_03Das Kraftwerk Ryburg/Schwörstadt legt großen Wert auf Umweltschutz-Maßnahmen, um die ideale Kombination aus Ökonomie und Ökologie zu erzielen. Das Umgehungsgewässer wurde z.B. sehr naturnah gestaltet und bietet auch Lebensraum für weitere Tiere, wie z.B. Vögel oder Eidechsen. Dies war eine der Auflagen, die zur Verlängerung der Konzession notwendig sind. Ebenfalls betonte Beat Karrer viele Maßnahmen, die ergriffen wurden, um eine Verunreinigung des Rheins mit Schmierfetten und Hydraulikölen zu vermeiden. So werden heutzutage schmiermittelfreie Ketten aus Spezialkunstoffen eingesetzt und wo immer möglich Hydraulikelemente durch Elektromotoren ersetzt. So kann eine Verunreinigung des Wassers vermieden werden. Auch werden die Hallen des Kraftwerks im Winter mit der Abwärme der Turbinen geheizt. So wird an vielen Stellen dem Umweltschutz großer Stellenwert zugewiesen.

Ministerialdirektor Meinel zeigte sich interessiert und beeindruckt vom Kraftwerk, das bereits seit 1931 in Betrieb ist. Viele der verwendeten Elemente wie z.B. Turbinen oder Generatoren sind noch im Originalzustand, wenn auch Verschleißteile ausgewechselt wurden und teilweise Modernisierungen stattfanden. Gleichfalls hat die Digitalisierung mittlerweile Einzug gehalten, somit ist das Kraftwerk größtenteils per Computer zu steuern. (Boris Pasek)