Besuch bei der Wohnungslosenhilfe im Landkreis

Der Ortsverband Lörrach der Grünen war anlässlich des bundesweiten Aktionstags «Tag der Wohnungslosen» am 11.September zu Besuch bei der Wohnungslosenhilfe im Landkreis Lörrach. Teilgenommen haben Mitglieder des grünen Ortsverbands, Mitglieder der grünen Gemeinderatsfraktion und der grünen Kreistagsfraktion.

Die Gruppe traf sich in der Wärmestube in der Wallbrunnstrasse 66. Die Wärmestube ist ein niederschwelliges Angebot der AGJ-Wohnungslosenhilfe. Die Tagesstätten bieten Menschen die Möglichkeit zum Aufenthalt in einer geschützten Umgebung ohne die Verpflichtung zur Inanspruchnahme weiterer Hilfen. Es wird täglich ein warmes Mittagessen angeboten, ebenso Snacks und Getränke sowie die Möglichkeit zum Duschen und zur Wäschepflege.

Der Gastgeber, Stefan Heinz, Leiter der AGJ Wohnungslosenhilfe im Landkreis informierte die Grünen gemeinsam mit Sylvia Ziegler von der Fachstelle Wohnungssicherung, über die vielfältige Arbeit der Einrichtungen. Neben betreuten Wohnangeboten betreibt die AGJ eine weitere Wärmestube Weil am Rhein und Beratungsdienste in Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden und in Schopfheim. Gewährt werden unterschiedliche Hilfen etwa bei Wohnungssuche, Arbeitssuche und bei gesundheitlichen Fragen. Prekäre Wohnsituationen, Armut und Wohnungslosigkeit werden oft von gesundheitlichen Problemen begleitet, weshalb die AGJ eine Krankenschwester angestellt hat, deren Gehalt über Spenden finanziert wird.

Die AGJ kümmert sich um mehrere Hundert Personen und Haushalte in unterschiedlichen Not- und Bedarfslagen. Damit dies gelingen kann, ist die Wohnungslosenhilfe stark vernetzt mit anderen Beratungsstellen und sozialen Einrichtungen. Finanziert wird die AGJ vorwiegend von den Städten Lörrach, Weil am Rhein, Rheinfelden, Schopfheim und dem Landkreis. Die größte Herausforderung für die Wohnungslosenhilfe sei der angespannte Wohnungsmarkt. Die hohen Mietpreise treffen die Bedürftigsten am härtesten. Davon haben auch zwei an der Diskussion teilnehmende Bewohner des Erich-Reisch-Hauses berichtetet, die seit Monaten vergeblich eine Wohnung suchen.

Ein Ziel der Wohnungssicherung sei darum auch, die Wohnungslosigkeit bereits im Vorfeld zu verhindern. Tritt Wohnungslosigkeit ein, können Betroffene in eine Abwärtsspirale geraten, die dann unterbrochen werden müsse.

Bezahlbarer Wohnraum wird auch in der Region immer knapper, und hier ist die Politik gefragt, wirksam entgegen zu steuern. Es wurden Möglichkeiten der Kommunalpolitik diskutiert, und bei zukünftigen Baugebieten soll sozialer Wohnungsbau stärker mitgedacht werden.

Ein weiteres Thema, bei dem die Politik gefragt ist, sei das Fortbestehen der ganzjährigen Notschlafstelle. Diese Einrichtung wird pro Jahr von über hundert Personen genutzt. Durch eine ausgelaufene Beschäftigungsförderung habe sich eine Lücke bei der Finanzierung der Gehälter der beiden Nachtdienste aufgetan, die seit April diesen Jahres einen regulären Arbeitsvertrag bei der AGJ haben. Um die damit verbundenen Mehrkosten zu decken und das Angebot zu sichern, hat die AGJ bei Stadt und Kreis entsprechende Förderanträge gestellt. Die Grünen werden diese Anträge unterstützen und bedankten sich sich für das stete Engagement der Wohnungslosenhilfe bei den Gastgebern.