Verkehrte Welt in Brüssel?

Warben für ein bürgernahe EU in einem zusammenwachsenden Europa- Michael Cramer und Josha Frey (von links).
Warben für ein bürgernahe EU in einem zusammenwachsenden Europa- Michael Cramer und Josha Frey (von links).

Verkehrte Welt in Brüssel? Wie Europa die Weichen für eine nachhaltige Mobilität stellen kann. Mit seinem Vortrag räumte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion GRÜNE im Europaparlament mit zahlreichen Mythen über die EU auf. „ Die Verwaltung der EU hat mit circa 55.000 Beschäftigten fast 14.000 Angestellte weniger als beispielweise die Stadt Hamburg. Von einer Bürokratie-Krake kann also nicht die Rede sein“, widerlegte Michael Cramer das Vorurteil eines riesigen EU- Verwaltungsapparates. Auch was deren Kosten anbelangt, konnte er mit weitverbreiteten Vorurteilen aufräumen: „Allein mit den Strafen gegen Wirtschaftskartelle holt die EU einen Großteil ihren Kosten bereits selbst wieder rein“. Bei seinem Hauptthema Mobilität zeigte er sich als klarer Befürworter eines fairen Wettbewerbs der Verkehrsträger und von mehr Nachhaltigkeit: „Die europäischen Steuerzahler subventionieren den Luftverkehr durch zahlreiche Privilegien jedes Jahr mit 30 Milliarden Euro. Allein wir Deutschen tragen 12 Milliarden hierzu bei. Beim grenzüberschreitenden Schienenverkehr zahlen Bahnfahrer hingegen 19 Prozent Mehrwertsteuer, das ist weder fair noch Nachhaltig“, fasste Michael Cramer die falschen Anreize der derzeitigen Politik zusammen. Wie wichtig jedoch eine nachhaltige Mobilität für den Klimaschutz sei, belegte ebenfalls an eindrücklichen Zahlen: „Heute sorgt der Verkehr bereits für 24 Prozent der Co2 Emissionen. Während aber die Industrie diese um 32 Prozent seit 1990 gesenkt hat, ist er beim Verkehr um 28 Prozent angestiegen. Wenn wir das Klima retten wollen, müssen wir gerade dort tätigen werden.“ Dabei stand für den Verkehrsexperten außer Frage, dass die Mobilität eine Schlüsselrolle im zusammenwachsenden Europa einnehmen müsse: „.Mit einer starken grünen Stimme im Europaparlament können wir es schaffen, dass Mobilität im Einklang mit der Umwelt und zum Vorteil der Fahrgäste und Anwohner möglich wird. Dies ist auch notwendig, damit die Bürgerinnen und Bürger ihre dank der EU erhaltene Bewegungsfreiheit zwischen den Mitgliedstaaten auch aktiv nutzen können“, warb Michael Cramer für die grüne Verkehrspolitik und ein völkerverbindendes Europa.

Mehr zu Mythen und Wahrheiten zur EU und die Europa eine bürgerfreundliche Mobilität mit mehr Lärmschutz gestalten kann in der Präsentation, die uns Michael Cramer freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hat.